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Nachrichten (1881-84)

Im Weiteren findet Ihr einige Anzeigen aus Arkeden im Siebenbürgisch-Deutschen Tageblatt aus den Jahren 1881 - 1884. Diese kleinen Meldungen geben uns ein Gespür für jene vergangene Zeit und die damaligen Belange der Menschen. Viel Vergnügen!

Im Weiteren findet Ihr einige Anzeigen aus Arkeden im Siebenbürgisch-Deutschen Tageblatt aus den Jahren 1881 - 1884.
Diese kleinen Meldungen geben uns ein Gespür für jene vergangene Zeit und die damaligen Belange der Menschen.
Viel Vergnügen!

Aus: Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt Nr. 2279 vom 18. Juni 1881

Kampf zwischen zwei Dörfern
Aus Arkeden, 13. Juni, wird uns geschrieben: Samstag, 11. Juni, hatten etwa zehn romänische Insassen des benachbarten Dorfes Zoltan sich die Freiheit genommen, mit einer beträchtlichen Anzahl von Kühen, die sie hüteten, die Hattertgrenze zu überschreiten und dieselben im Arkeder Kornfeld weiden zu lassen.Dies bemerkten drei sächsische Bauern von hier und eilten hinaus, um die Besitzstörer zu pfänden und weitern Feldfrevel abzuwenden. Als sie einige der Kühe dem Dorfe Arkeden zutrieben, fielen die zehn Zoltaner Hüter mit ihren Stöcken über sie her und mißhandelten sie derart, daß der Eine von ihnen am Kopfe, die Andern an den Armen blutige Wunden davontrugen. Um ihr Leben vor der Wuth der überlegenen Bande zu retten, mußten sie die Kühe, und damit das sicherste Pfand und Kennzeichen zur Eruirung der Missethäter preisgeben.
Auf die geschehene Anzeige begaben sich einige Vertreter des hiesigen Ortsamtes Sonntag, 12. Juni, nach Zoltan, um die Frevler ausfindig zu machen. Dieselben wollten, nachdem man sie in ihren Wohnungen aufgefunden, vom begangenen Feldfrevel und der Mißhandlung der Arkeder nichts wissen. Das Gericht, dem die Sache angezeigt wird, wird weitere Untersuchungen pflegen.
Wie es sonst um die Sicherheit in Feldern und Gärten bestellt ist, beweist die Thatsache, daß in der hiesigen Baumschule dieses Frühjahr wiederholt schon veredelte Obstbäumchen von böswilligen Händen abgebrochen, die Gemüsebeete geplündert worden sind, ohne daß man der Frevler hafthaft werden konnte.
Unter solchen Verhältnissen hält es für die Betheiligten schwer, den Eifer und die Lust, an pomologischen und ähnlichen Gärten zu arbeiten, sich zu bewahren.


Aus: Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt Nr. 2865 vom 22. Mai 1883

Aus Keisd schreibt man uns:
Vom 1. Juni d. J. hält der neu eingerichtete Omnibuszug auf der Strecke zwischen Hejasfalva und Arkeden auch bei Szederjes, an der Keisder Hattertgrenze. Um die Errichtung einer solchen Haltestelle waren wir bei der Betriebsleitung der Staatsbahn östlicher Linie in Klausenburg eingeschritten, und es fand unser Gesuch eine günstige Erledigung. Diese Haltestelle ist per Wagen nur 20 Minuten vom Markt entfernt, während die Entfernung von der Station Hejasfalva eine volle Stunde beträgt. Nunmehr können wir auch per Bahn nach Schäßburg fahren, was bisher nicht geschah, denn wer mittelst Wagen bis Hejasfalva die halbe Wegstrecke zurücklegte, fuhr auch die andere Hälfte des Weges mit dem Wagen nach Schäßburg.


Aus: Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt Nr. 3098 vom 22. Februar 1884

(Aus Arkeden) wird uns geschrieben:
Ein ungeahnter schwerer Schlag hat die Gemeinde getroffen. Gemeindenotär und Postmeister Josef Scharmüller ist am 19. Februar durch einen Schlagfluß gestorben. Um 8 Uhr Abends noch gesund und in voller Arbeit in seiner Kanzlei thätig, wurde er nach 9 Uhr von seiner tieferschütterten Familie völlig entseelt am Boden gefunden. Geboren in Denndorf am 25. März 1938, besuchte er das Gymnasium in Schäßburg bis zur zweiten Klasse, wurde dann von seinem Vater, Notär in Malmkrog, in den Notariatsdienst eingeführt und gewann hiebei solche Kenntnisse und Uebung darin, daß er am 3. Januar 1860 von der Gemeinde Arkeden zum Notär erwählt wurde. In dieser Stellung hat er 24 Jahre treu und hingebend gedient und seit Jahren auch die Geschäfte der Post bestens verwaltet.
Kundig der Geschäfte, pünktlich und genau in seiner Pflichterfüllung, gewandt im Umgang mit Menschen, der Landessprachen mächtig, vermochte er seine Gemeinde wohl zu vertreten, ihr durch manche Schwierigkeit hindurchzuhelfen und erfreulichen Fortschritt zu befördern. Er suchte gewissenhaft nach oben und unten seine Pflicht zu thun und konnte daher von Anfechtungen frei bleiben. Gesetzestreue und Redlichkeit aber waren dabei sein Halt.
Warme Anhänglichkeit an seine Kirche und sein Volk saß tief in seinem Herzen. Diese Gesinnung bewies er durch mehrfache Gaben und Stiftungen, so auch am letzten Lutherfest durch seine Schulstiftung von 50 fl.
Eine zu vielen Dank verbundene Gemeinde, eine trauernde Familie mit vier noch unversorgten Kindern, Freunde nah und ferne rufen ihm nach: Ruhe dem wackeren Streiter!

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