In den Morgenstunden des 18. Mai 2023 verstarb Sara Schenker, Zirchen genannt, in Ingolstadt. Geboren wurde sie am 3. Januar 1937 in Deutsch-Tekes.
Die Bestattung ist am Freitag, den 9. Juni 2023, 14.30 Uhr auf dem Westfriedhof in Ingolstadt, Westlicher Ring 12.
Zur Arkederin wurde sie nach ihrer Heirat mit Johann Schenker, Hann om Lefterein, mit dem sie 1959 eine Familie gründete. Sie wohnten im Haus Nr. 151 vor der Kirche. Zusammen bekamen sie drei Kinder. In ihrer Nachbarschaft war sie schnell integriert und fühlte sich auch selber von Anfang an wohl unter den Arkedern.
Vor allem aber war es ihre Arbeit als Lehrerin, die sie mit vielen Familien des Dorfes und deren Kindern verband. Sie galt als gewissenhaft, gerecht und, entsprechend der Zeit, auch streng. Doch Angst musste vor ihr keiner haben. Eine gute Lehrerin, resümieren sowohl ehemalige Schüler als auch Eltern rückblickend.
Lehrerin zu sein war ihr Traumberuf. Bereits als Kind setzte sie bei ihrem Vater durch, in Schäßburg die Lehrerbildungsanstalt zu besuchen.
In Arkeden fing sie zunächst als Kindergärtnerin an und arbeitete gleichzeitig im Rathaus bei der sogenannten "radioficare", von wo Nachrichten über den Volkssender (difusor) gesendet wurden.
1968 zog die Familie nach Kronstadt, besonders um den Kindern eine bessere Schulbildung zu ermöglichen. Sie selbst arbeitete in der Großstadt genauso leidenschaftlich und erfolgreich als Lehrerin wie auf dem Dorf. Denn die Bildungs- und Erziehungsarbeit mit Kindern war für sie mehr als ein Beruf; es war ihre Berufung. Bis politische Willkür es ihr vereitelte. Weil ihre Arbeit im Konflikt stand mit dem Wunsch der Familie nach Deutschland auszureisen. Ihren Beruf nicht mehr ausüben zu dürfen war ein harter Einschnitt in ihre Lebensgestaltung und ihr Selbstverständnis als (unabhängige) Frau.
Nachdem sich 1990 der Wunsch nach einem Neuanfang in Deutschland endlich verwirklicht hatte, auch diesmal vor allem die Zukunft der Kinder im Blick, lebten sie in Ingolstadt in der Nähe des Sohnes und der beiden Enkelkinder, welche sie gerne unterstützten.
Ihre Verbundenheit mit Arkeden zeigten sie in Deutschland nicht zuletzt durch ihren Beitritt zur Heimatortsgemeinschaft. Sie beteiligten sich rege an allen Aktivitäten der Arkeder, sei es beim Ingolstädter Richttag, den Arkeder Treffen oder den traditionellen Sachsentreffen zu Pfingsten in Dinkelsbühl.
Wenngleich es für eine Fortsetzung der Berufstätigkeit zu spät war, folgten gute Jahre für das Paar. Wie schon in Kronstadt, wo sie Teil des Arkeder Kränzchens waren und Anlaufstelle für viele Arkeder, die zeitweilig oder dauerhaft in Kronstadt lebten, fanden sie auch hier Anschluss zu Arkedern und darüber hinaus. Ebenso sehr wie die familiären und sozialen Bindungen genossen sie die Freiheit durch Europa zu reisen.
Als persönliche Begegnungen schwieriger wurden, nutzte Zirchentant die neuen Medien zur Kommunikation mit Kindern, Enkelkindern und ihren Freundinnen. Bücher lesen, sich informieren, auch im Internet, und das eigene Wissen und Erfahrungen mit anderen zu teilen war ihr bis zuletzt wichtig und möglich. Auch ihre Selbständigkeit hat sie sich fast bis zum Schluss erhalten. Lediglich die letzten Wochen ihres Lebens war sie auf intensivere Hilfe angewiesen. Damit schwand auch ihr Lebenswille.
Wir trauern um den Menschen, der aus unserer Mitte ging, um unsere ehemalige Lehrerin und unser HOG-Mitglied. Möge sie auch auf ihrer letzten Reise Frieden und Freude finden.
Ihren Kindern und Enkelkindern sprechen wir unser herzliches Beileid aus.
Informationen zur Beisetzung geben wir in den nächsten Tagen bekannt.