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Vornamen und Namenstage

In Arkeden wurden vor dem 2. Weltkrieg die meisten Kinder auf die Vornamen Sara, Georg, Johann, Anna, Michael, Martin und Katharina getauft. Das Resultat der häufigen Verwendung dieser Vornamen war eine relativ große Anzahl von gleichnamigen Menschen. Folgerichtig „hielt“ (= feierte) man diese Namenstage. Es wurde nicht groß gefeiert; das Feiern fiel eher bescheiden aus. Es war Brauch, dass man die Gefeierten beglückwünschte und mit kleinen Aufmerksamkeiten (Blumen oder kleine Geschenke) bedachte. Gefeiert wurde in Altersgruppen oder kameradschaftsweise. Die „Gleichnamigen“ besorgten Getränke und Speisen und luden ihre Altersgenossen, ihre Bekannten und Freunde zur Feier ein. Gelegentlich wurden anlässlich von Namenstagen Bälle im Gemeindesaal organisiert, z.B. Katrainenball (Katharinenball) = Kàtrenyeball.
(...)
Anna (hebr. „Gnade“) → Schennendàch, 26. Juli. Die mundartliche Bezeichnung „Schen“ für Anna wurzelt im Hebr. „chanan“
Katharina (vom griech. Katharos = rein) → Trenyendàch, 25. November. Am Katharinentag fanden in Arkeden in früheren Zeiten die meisten Hochzeiten statt.
Sara (hebräisch „Fürstin“) → Zàrendàch, 19. Januar

Georg (griechisch „Landmann“) → Gèrjendàch, 24. April
Johann (griech.-lat. Johannes, hebr. Jochanan „Gott ist gnädig“)→ Gehonnesdàch, 24. Juni
Martin (lat. Ableitung vom Planeten Mars) → Mi-ertesdàch, 11. November
Michael (hebr. „Wer ist Gott gleich?“) → Mècheltsdàch, 29. September. Der Michaelistag (rum. sinihai) ist in Arkeden der Tag des Schafheimtriebs und des Schafescheidens.
Gekürzter Auszug aus: Binder, Georg: Arkeden, München 1995, S. 373 – 374
Nachdruck mit freundlicher Genehmigung seiner Witwe Katharina Binder.

Selten: Agneta (Nischen), Gerda, Rosi, Sofia (Sofi), Wilhelm (Will)

Gebräuchliche Vornamen
ca. 1950 - 1970 (unvollständig):

Anna (Schenni)
Astrid
Brigitte (Gitte)
Christa
Dietlinde (Ditta)
Edith
Gerlinde (Linde)
Hannelore (Hannerle)
Inge
Ingrid
Irmtraut
Katharina (Titzi)
Luise
Maria (Marichen)
MarianneMellitta
Renate
Rita
Rosi
Rosina (Sinni)
Roswitha
Tatjana
Ursula

Andreas (Ointz)
Christian
Dieter
Erwin
Georg (Datz)
Günther
Hans-Norbert
Harald
Helmuth
Horst
Ingo
Johann (Hann)
Jürgen
Kurt
Manfred
Martin (Metz)
Marius
Michael (Misch)
Siegfried (Siggi)
Udo
Walter
Werner
Wilhelm (Willi)

Spätestens ab der 1970er Jahre wurden überwiegend moderne Namen vergeben, die sich nicht mehr von jenen aus der Stadt oder aus anderen Dörfern unterschieden. Beispiele sind:

ca. 1970 - 1990 (unvollständig)
Anita
Elke
Heidi
Hildegard
Martina
Ramona
Silke
Sonja
Heidi

Roland
Uwe

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