Früheste Besiedlung
Archäologische Funde belegen eine Besiedlung dieser Gemarkung sein der mitteleuropäischen Jungsteinzeit (5500 bis 2200 v.Chr.), als die Menschen sesshaft wurden, Tiere domestizierten, Waffen und Werkzeuge aus Stein herstellten und vermehrt Keramik uzur Herstellung von Gefäßen nutzten. Aus dieser sowie der nachfolgenden Bronze- und Eisenzeit wurden in Arkeden u.a. ein Grab, eine Urne, Speerspitzen, römische Bronzemünzen, Scherben aus Keramiken verschiedener Epochen gefunden.
Nachdem Siebenbürgen in der Zeit vom 10.-13. Jahrhundert von dem Königreich Ungarn erobert wurde, kam es zu einer Neubesiedlung der Gebiete durch Szekler, deren Hauptsitz im östlichen Teil Siebenbürgens sich in der Nachbargemeinde Keisd befand.
Während die Szekler zu militärischen Aufgaben, vor allem zur Sicherung der Grenzen, eingesetzt wurden, warb der ungarische König Géza II. Kolonisten aus Westeuropa an, um die Gebiete im Innern zu besetzen.
Dorfgründung durch deutsche Siedler
Arkeden wurde frühestens nach der Umsiedlung der Szekler aus dem Keisder Gebiet in die Szeklerstühle Sepsi, Orbai und Kezdi um das Jahr 1200 von deutschen Siedlern gegründet.
Die Dorfgründer kamen wahrscheinlich aus den älteren Dörfern des Repser Stuhles, die in der Zeit des ungarischen Königs Geisa II. (1141 - 1162) gegründet worden waren.
Arkeden ist also eine sogenannte Ausbausiedlung, die 1356 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Durch das Andreanum, den "goldenen Freibrief von 1224, wurde Arkeden, wie auch die "terra Daraus" (das Gebiet um Draas), der Hermannstädter Provinz zugeschlagen. Aus dem 14. und 15. Jahrhundert sind zehn urkundliche Nennungen der Gemeinde bekannt.
Der Hattert
Bis 1944 war der Arkeder Hattert 6 038 Hektar groß. Bekannt sind 205 Flurnamen (Hattertnamen), 39 Feldbrunnen, 31 Bäche, Gräben, Furten und Brücken.
Um den sogenannten Hattert wurde mit der Nachbargemeinde Meeburg von 1660 bis 1852 erbittert prozessiert. Grund war, dass im Jahr 1608 infolge der Pest und der damit verbundenen Dezimierung der Bevölkerung die Verbliebenen mit dem Verkauf von 1900 Joch ihrer Gemarkung für einen äußerst niedrigen Preis an die Meeburger verkauften, um ihre Not zu lindern. Nachdem sich die Situation wieder entspannt hatte, wollten die Arkeder den Verkauf rückgängig machen, aber die Meeburger beharrten auf ihrem Recht. In einem Vergleich vor der sächsischen Nationsuniversität, dem höchsten Richteramt der Sachsen in Siebenbürgen, erhielt Arkeden 1123 Joch zurück. Im Jahr 1832 wurde der Fall wieder aufgerollt, doch es blieb bei dieser Entscheidung.
Einen Prozess um Hattertanteile strengten die Musendörfer im Jahr 1704 an, der ebenfalls mit einem Vergleich ausging, bei dem Arkeden aber erneut Gebiete verlor. Der Fall wurde bis nach Wien verhandelt und Kaiser Franz I. Vorgelegt. Als „Enschädigung“ erhielt die Gemeinde das Jahrmarkt-Privileg, wonach ab dem Jahr 1827 zwei Jahrmärkte im Jahr, jeweils im April und Oktober, stattfinden konnten. Bekannt und beliebt waren sie bis zum Beginn der sozialistischen Zeit besonders als Viehmärkte.
Großbrände
Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Gemeinde von vier großen Bränden heimgesucht.
Dem ersten verheerenden Brand am 28. August 1747 fielen 86 Häuser, große Teile der Kirche, Pfarrhaus usw. zum Opfer. Mit dem Turm schmolzen auch drei Kirchenglocken, alle Frucht- und Speckvorräte in der Kirchenburg verbrannten.
In nur vier Jahren gelang es den Dorfbewohnern, an deren Spitze Pfarrer Martin Kelp von-Sternburg wirkte, neben den eigenen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden auch die Kirche samt Turm, Glocken, Altar, Kanzel und Orgel sowie Pfarr- und Predigerhaus unter großen Opfern wieder aufzubauen.
Am 1. Juli 1814 brannten 105 sächsische und rumänische Häuser ab, nachdem im Nachbarhof des Pfarrhauses ein Feuer ausgebrochen war.
Am schwersten traf die Gemeinde der Brand vom 26. Oktober 1848, den Aufständische des Bürgerkriegs gezielt entfachten, während sich die Bewohner in den Wäldern und in Höhlen versteckten. Neben Sächsisch Reen galten die Zerstörungen in Arkeden als die größten in Siebenbürgen.
1883 erfasste ein letzter Großbrand das Dorf.
Infolge dieser Zerstörungen verschwanden die Stroh- und Schindeldächer aus dem Gemeindebild früher als in anderen Gemeinden, Steinwände lösten die Holzbohlen ab und statt dünner Tierhaut setzte man Glas in die Fenster ein.
Bevölkerungsentwicklung
Erste Nachweise über die deutsche Bevölkerung lassen sich nur anhand von Steuerabgaben schätzen. Im Jahr 1602 lieferten 110 sächsische Haushalte Steuern an den Schäßburger Stuhl ab. Rechnet man fünf Personen pro Haushalt ergibt das eine 550 „Seelen“.
1766 zählte man 670 Seelen, 1832 noch 647. In den nächsten Jahrzehnten sank die Zahl der evangelischen Sachsen weiter, bis sie sich Mitte des 19. Jahrhundert wieder bei 641 einpendelte.
Bei einer Volkszählung im Jahr 1604 werden neben der evangelischen Bevölkerung auch 78 „inqulini“ (lat. Fremder, eingewanderter Bürger) aufgeführt. Es handelte sich um Tagelöhner, welche die Bauern unterstützten, nachdem deren Zahl durch Pest und andere Krankheiten dezimiert wurde. Zählte die Gemeinde im Jahr 1522 noch 105 Wirte, war deren Zahl im Jahr 1604 auf 32 gesunken. In der Volkszählung von 1733 wurden 15 rumänische Familien verzeichnet, 1805 bereits 58, während die Orthodoxe Kirche aus Arkeden im Jahr 1849 an den Bischof Saguna bereits 279 Seelen gemeldet wurden. Eine Trennung zwischen Rumänen und Roma wurde nicht gemacht, weil letztere sich zur orthodoxen Religion bekannten. 1865 war die Zahl der Haushalte auf 106 rumänische und 50 Roma-Haushalte angewachsen.
1930 hatte Arkeden 1 346 Einwohner, davon 636 Rumänen und Roma, 569 Sachsen, 137 Ungarn und 2 Sonstige.
1983 betrug die Bevölkerung 1 033 Personen, davon 423 Roma, 277 Personen deutscher Nationalität, 222 Rumänen, 84 Personen aus Mischehen, 27 Ungarn.
Nach der massenhaften Auswanderung der Sachsen lebten 1997 noch 650 Menschen in Arkeden.
Regionale Verwaltung
Nach der Zeit der Grafschaftsverfassung (die bis 1324 gültig war) gehörte Arkeden von 1324 bis 1876 (in der Zeit der Königsrichter- oder Stuhlverfassung) zum Schäßburger Stuhl, 1876 - 1925 zum Komitat Odorhellen (Verwaltungseinheit überwiegend mit Szeklergemeinden), 1925 - 1950 zum Komitat Großkokeln (Vorort: Schäßburg), 1950 - 1968 zum Rayon Schäßburg in der Region Hermannstadt und seit der Gebietsreform von 1968 bis heute zum Kreis Muresch (judetul Mures).
Seit der Gründung bis 1950 (also rund 700 Jahre) war Arkeden eine selbständige Gemeinde (rumänisch comuna). 1950 bis 1968 war Arkeden Vorort einer Großgemeinde, zu der Neuflaigen und Altflaigen gehörten, seither ist es Teilort (rumänisch sat) der Gemeinde Teufelsdorf (rumänisch Vanatori).


