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Großes Eisenbahnprojekt droht zu scheitern

Vor rund 150 Jahren ist der erste Eisenbahnzug in Arkeden durchgefahren. Für unser Dorf und seine Bewohner war es ein so folgenreiches Ereignis wie kein zweites, sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich.
Doch die Strecke entspricht nicht mehr den Anforderungen an den Schienenverkehr im 21. Jahrhundert.
Da sie aber weiterhin wichtig ist, wurde im März 2020 die Erneuerung dieses Eisenbahnnetzes zwischen Kronstadt und Schäßburg beschlossen.
Es gilt als das größte Infrastrukturprojekt der letzten 30 Jahre in Rumänien.

Ziel ist, dass Personenzüge mit einer Geschwindigkeit von bis zu 160 km/h, Güterzüge mit bis zu 120 km/h fahren können.
Weiterhin sollen Signaltechnik und das Verkehrsmanagement modernisiert werden.
Für Bahnreisende bedeutet das:
- kürzere Fahrzeiten
- erhöhte Sicherheit
- Barrierefreiheit
- elektronische Anzeigetafeln und mehr Komfort in den Bahnhöfen.
Um das zu erreichen müssen zwischen Kronstadt und Schäßburg gebaut und umgebaut werden:
- zweigleisige Schienennetze
- 32 Brücken und 92 Stege
- 4 Tunnel und 5 Unterführungen
- Straßen, Sanitäreinrichtungen, elektrische Leitungen, Bahnhofsgebäude usw. usw.

Die voraussichtlichen Kosten wurden zunächst auf 3 Milliarden Lei geschätzt, später aufgestockt auf 4 Milliarden, von denen rund 80% von der EU finanziert werden sollen.

Gegenwärtig sind die Arbeiten zwischen Arkeden und Katzendorf mit ca. 20% am weitesten fortgeschritten. Dort wurden bereits 32.000 Meter gebohrte Stahlsäulen verbaut. Die Straße von Mureni nach Arkeden wurde asphaltiert und teilweise höher gelegt, um den Gleiskörper verbreitern zu können. Viele Bäume mussten auf der gegenüberliegenden Seite gefällt werden.
Der Tunnel zwischen Meeburg und Arkeden soll saniert und zwei kleinere Tunnel (100 und 400 Meter) auf Arkeder Hattert neu gebaut werden. Das Bahnhofsgebäude wird abgerissen und an anderer Stelle aufgebaut werden.
Die rumänische Bahn bietet Ausbildungsplätze für verschiedene Berufe an, die bald in größerer Zahl benötigt werden. Auch in Arkeden wirbt der CFR mit Ausbildungs- und zukünftigen Arbeitsplätzen.

Im Dezember 2023 wurde vorläufig Bilanz gezogen:
An einigen Strecken wurde noch nicht einmal begonnen mit dem Bau. Der Streckenverlauf zwischen Katzendorf und Arkeden ist verglichen damit zwar fortgeschritten, geplant war aber, dass er im April 2024 fertig gestellt sein soll.
Enorme Verzögerungen gefährden das gesamte Projekt! Rumänien droht der teilweise oder totale Verlust der europäischen Förderung. Verlängert wurde die Fertigstellung bereits um 2 Jahre, aber das reicht wohl nicht.
Hoffen wir auf konstruktive Lösungen, die das Vorhaben und seine Finanzierung aus dieser prekären Situation befreien.

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